Tag 7: Die Angst vor einer offenen Positionsbeziehung und der persönlichen Auseinandersetzung

mein_wegGestern an Tag 6 habe ich darüber geschrieben wie das Internet mich vom Hier und Jetzt und der Interaktion mit meiner unmittelbaren Umgebung und den Menschen darin separiert. Ich habe die Frage gestellt, warum ich dem Internet so viel mehr Bedeutung gebe als den Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung. Als Grund habe ich angeführt, dass das Internet sehr viel interessanter (und damit ablenkender) ist, als die Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, die ich eher langweilig finde. Doch hier stellt sich noch eine weitere Frage: Warum habe ich es akzeptiert und erlaubt zu glauben, dass die Menschen in meiner Umgebung nicht interessant genug sind, um sie besser kennen zu lernen und Zeit mit ihnen zu verbringen?

Nun zum Einen ist es sicher so, dass mich der so allgegenwärtige smalltalk und die Diskussionen über Fußball, Mode und die letzten News einfach nicht interessieren. Ich denke es gibt wichtigere Themen, wie z.B. den Zustand dieser Welt und wie wir ihn ändern können. Leider sehe ich aber, dass viele Menschen die im Hamsterrad des Lebens stecken nach einem langen Arbeitstag einfach keine Energie mehr dafür aufbringen können oder wollen, sich mit diesen Themen und vielleicht auch den politischen Lösungen dazu zu beschäftigen. Und genau darin sehe ich auch einen der Hauptgründe dafür, dass wir als Mitglieder in dieser Gesellschaft die Verantwortung gern in die Hände der Politiker, des Staates, der Schulen, der Bauern, der Wissenschaftler, der Ärzte, etc. geben. Wir wollen uns eben nicht um all dies auch noch selber kümmern müssen, weil der Arbeitstag schon schwer genug ist und wir die Kraft und Energie dazu einfach nicht mehr haben. Und genauso aus diesem Grund, um mehr Zeit für die Beschäftigung mit den wie ich finde wichtigen Themen zu haben, habe ich auch meinen Job gekündigt, welcher mich in genau die gleiche Situation der Kraftlosigkeit gebracht hatte. Ich wollte mich einfach mehr mit den wichtigen Themen in dieser Welt beschäftigen, aktiv nach Lösungen für die Miseren in dieser Welt suchen, und auch bei der Umsetzung von Lösungen helfen.

Leider sehe ich jedoch, das nicht viele Menschen bereit sind, auch diesen Weg zu gehen. Ja viele sind nicht einmal bereit dafür, darüber zu reden. Sie wollen ihre Ruhe und ihre Ablenkung und nicht nach Feierabend auch noch mit den Problemen der Menschheit belastet werden. Das ist zum einen zwar verständlich, bietet aber keine Lösung. Und ich sehe meine Energie verpuffen, wenn ich versuche mit diesen Menschen über die Probleme dieser Welt zu sprechen. Entweder wird das Thema gleich ins lächerliche gezogen, oder beim Nachhaken meinerseits dann schnell abgewiegelt mit der Bemerkung dass ich als Einzelner ja sowieso nichts ändern kann. Da wäre dann ein Ansatzpunkt zum Einhaken. Denn natürlich kann man wenig bis nichts ändern, wenn man keine Energie dazu hat und alles als ausweglos betrachtet. Und diese Energie wird uns ja vom System systematisch entzogen. Und gerade deswegen finde ich es ja so wichtig sich den Zwängen des Systems so weit wie möglich zu entziehen. Aber das wollen die Menschen eben auch nicht, da sie meist schon zu viel in dieses Leben investiert haben, ihre Sicherheit darin gefunden haben, und all das auf keinen Fall wieder aufgeben wollen. Gerade in der älteren Generation der über 50-jährigen (also meiner Altersgruppe), die alle ihren Weg ja schon gemacht haben, herrscht diese Sichtweise vor. Und dies ist auch der Grund für meine Voreingenommenheit in Bezug auf Gespräche mit Vertreten dieser Altersgruppe: sie wollen eben nichts von dem Hören, was ich zu sagen hätte. Es scheint mir zu schwierig und kostet zu viel Energie, sie von meinen Ansichten zu überzeugen oder auch nur ihnen diese klar darzulegen und begreiflich zu machen. Ich hätte zwar schon die Zeit und auch die Energie dazu, es zu versuchen, aber sie eben nicht. Und selbst wenn es gelänge, dann wären die meisten Menschen eben doch nicht bereit zu den Veränderungen, die nötig wären. Deshalb suche ich Menschen im Internet die zuhören wollen und die auch noch bereit für eine Änderung sind. Denn in meiner unmittelbaren Umgebung sind sie einfach nur sehr sehr selten zu finden.

Es gibt aber noch einen weiteren Punkt der mich dazu gebracht hat zu akzeptieren und mir zu erlauben zu glauben, dass die Menschen in meiner Umgebung nicht interessant genug sind, um sie besser kennen zu lernen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Und das ist die Angst vor der offenen Stellungnahme und vor der Vertretung meiner Ansichten auch in der Öffentlichkeit. Die Anonymität des Internet schützt hier. Es ist einfach, dort einfach den chat zu verlassen oder sich nicht mehr an der Diskussion zu beteiligen, wenn man angefeindet wird oder einem die Diskussion zu bunt wird. Aber in der persönlichen Gegenüberstellung kann man sich nicht so leicht aus der Affäre ziehen und muss sich eben auch mal mit unschönen Situationen und einer direkten Konfrontation auseinander setzen. Das ist ein schwieriger Punkt für mich und ich vermeide ihn gern dadurch, dass ich mich lieber im Internet auseinandersetze, als persönlich.

  • Ich vergebe mir, dass ich mir erlaubt und es akzeptiert habe aus Angst vor der direkten und persönlichen Auseinandersetzung mit meinen Mitmenschen die Diskussion um die mir wichtigen Themen mit eben diesen Menschen zu vermeiden und mich lieber dem von mir so gehassten smalltalk hinzugeben.
  • Ich vergebe mir, dass ich mir erlaubt und es akzeptiert habe mich in die Anonymität des Internet zurück zu ziehen, anstelle mich im Hier und Jetzt in meiner unmittelbaren physikalischen Umgebung meinen selbst gewählten Aufgaben zu stellen.
  • Ich vergebe mir, dass ich mir erlaubt und es akzeptiert habe mir einzureden, dass ich noch nicht bereit zu Einnahme einer persönlichen Position in Bezug auf den Desteni Prozess und das Equal Money System bin und deswegen die Diskussion darüber aufschiebe bis ich das Material besser durchdringe.
  • Ich vergebe mir, dass ich mir erlaubt und es akzeptiert habe das Internet zur Ablenkung und als Vorwand zu benutzen, mich nicht im Hier und Jetzt mit den Menschen meiner unmittelbaren physikalischen Umgebung auseinandersetzen zu müssen und ihnen gegenüber offen Stellung zu meinen Ansichten zu beziehen.
  • Ich verpflichte mich dazu damit aufzuhören mich in der Anonymität des Internet zu verstecken
  • Ich verpflichte mich dazu sowohl im Internet als auch in meiner direkten physikalischen Umgebung offen Stellung zu meinen Ansichten zu beziehen und diese auch bei jeder Gelegenheit zu verbreiten, selbst auf die Gefahr hin auf Gegenwehr und Ablehnung zu stoßen und Freunde zu verlieren.
  • Ich verpflichte mich dazu noch aktiver nach Möglichkeiten zu suchen, sowohl im Internet als auch lokal, meine Überzeugungen in Bezug auf die von mir erkannten Möglichkeiten zur Verbesserung dieser Welt und dem Wohle aller zu verbreiten und die Mauern nieder zu reißen, die uns alle in Abhängigkeit und Separation halten.
  • Ich verpflichte mich dazu, den Desteni-Prozess weiter durchzuführen und das Equal Money System, sowie auch andere Initiativen die meiner Ansicht nach zum Wohle aller führen können, intensiver zu studieren, um Argumentativ gewappnet zu sein, dies aber nicht mehr als Vorwand zur Vermeidung ein persönlichen Stellungnahme oder Positionsbeziehung zu nuten.

Ein Kommentar:

  1. Pingback:Tag 6: Wie ich das Internet zur Isolation und Separation von meiner Um-Welt nutze und somit der Versklavung durch das Geist-Bewusstsein-System freies Spiel gebe. – Axel's Reise ins Leben

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