Tag 68: Eine Verpflichtung zum Selbst-Studium–Welchen Impulsen folge ich eigentlich?

Ich habe bisher definitiv keine Hingabe gezeigt, an mir selber oder der Verbindung zu Gott zu arbeiten. Immer wieder lies ich mich ablenken durch das Segeln, das Reisen, den Autarkie-Gedanken, Partnersuche, etc. Nicht einmal das Studium der Esoterik (Tarot, Kaballah) habe ich auch nur mit ein wenig Herzblut betrieben. Geschweige denn meinen Reise-ins-Leben-blog regelmäßig oder gar täglich zu schreiben. Und auf meine innere Stimme, die mich immer wieder zum Thema „Versklavung der Menschheit“ und “Suche nach Gottes Wille” bzw. “Was sind die wirklichen spirituellen Naturgesetze, denen wir uns fügen müssen” führt, habe ich auch nicht gehört. Lieber folgte ich weiter meinem Ego in Richtung Vergnügen oder der Angst (vor dem finanziellen Ruin).

Ich nehme auch nicht an, was sich mir durch die geistige Welt gezeigt hat. Damals vor vielen Jahren hatte ich eine große Offenbarung, aber gefolgt bin ich ihr nicht. Ich habe nicht weiter mit den Informationen gearbeitet, die mir gegeben wurden, sondern bin auf einen New-Age-basierten Irrweg von Licht&Liebe gelangt, der zwar mein Ego gestärkt hat, aber meine spirituelle Verbindung zu Gott und mir selber nur geschwächt hat.

Es gibt viele Fronten, an denen ich arbeiten muss und die vor mir stehende Aufgabe erscheint mir oft einfach unlösbar, sodass ich den Mut verliere. Mir werden immer wieder Zusammenhänge zwischen den esoterischen und spirituellen Schriften dich ich lese, meinen Gedanken, Ängsten, und Gefühlen, und meinem Verhalten und meinen Entscheidungen im Leben klar. Aber es sind einzelne Puzzleteile, deren Verbindung ich zwar insofern erkenne, dass sie irgendwie zum gleichen Puzzle (meinem Leben und meinen Entscheidungen) gehören, aber an welche Stelle im Gesamtbild meines Lebens sie genau sie gehören, und wie sie die Situationen hervorgebracht haben, in denen ich mich befinde, das sehe ich noch nicht sehr klar. Und während ich diesen Satz schreibe muss ich zugeben, dass ich es eigentlich doch sehr klar sehen, aber nicht sehen will, um nicht meine anderen Ideen und Vorstellungen von mir und meinem Selbst endgültig aufgeben zu müssen.

Ich glaube auch, dass ich mich immer noch zu sehr von dem Gedanken leiten lasse, etwas tun zu müssen, meinem Leben Inhalt und Sinn zu geben, und nicht einfach auf Erleuchtung zu warten. Da ist zwar etwas Wahres dran, denn Erleuchtung – oder besser Einsicht – muss man sich erarbeiten. Aber diese Arbeit bedeutet eben in erster Linie harte Arbeit an mir selber, an meinen Vorstellungen, Illusionen, Motivationen, Glaubenssätzen, Leitmotiven, moralischen Vorstellung, und so weiter, von denen viele gar nichts mit mir selber zu tun haben, sondern Prägungen durch die Gesellschaft waren, die ich immer noch mit mir herum trage. Ich folge eben nicht meiner inneren Stimme, die mir sagt „Bleib ruhig und schaue. Es ist noch zu früh für Aktion. Aktion ohne Einsicht bringt dich nur wieder dahin, wo du her gekommen bist. Und da willst du doch gar nicht wieder hin.“ Und dabei weiß ich wo ich hin will. Ich traue mich nur nicht, diesen Weg zu gehen.

  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe, mich in meinen Gedanken von den Vorstellungen anderer leiten zu lassen, anstatt von meiner inneren Überzeugung.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe, Gedanken an das Leben auf dem Segelboot, Reisen in Zentralamerika oder Europa, und das Leben als Selbstversorger als Lebensziele zu definieren, ohne zu erkennen, dass dies Ideen waren, die mir von anderen eingepflanzt worden sind und gar nichts mit mir zu tun haben, auch wenn es schöne Erfahrungen und Erlebnisse waren.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe, mich von der Erinnerung an schöne Erfahrungen und den euphorischen Beschreibungen anderer Menschen leiten zu lassen, anstatt in mich zu schauen, und meine eigenen Impulse zu suchen, wahrzunehmen und zu eruieren.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe mich nicht auf mich und meine innere Suche zu konzentrieren, weil ich hier mit Unsicherheiten zu kämpfen habe und diese selber lösen und aufarbeiten muss, und dann eben niemand anderem Schuld für eventuelle Fehltritte zuweisen kann.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe, mich zwar in das Studium der Schriften zu vertiefen, aber das Gelesene nie anzuwenden oder umzusetzen, um am eigenen Leib über direkte Erfahrung die Gültigkeit dieser Lehren zu verstehen, weil diese Arbeit zu viel Anstrengung bedeutet.
  • Ich verpflichte mich, mich nicht mehr von meinem Pfad – der Suche nach innerer Wahrheit und (in Ermangelung eines passenderen Begriffs) Gottes Willen – ablenken zu lassen durch allerlei Vorschläge und Ideen, die andere Menschen verfolgen und für richtig halten.
  • Ich verpflichte mich meine eigenen Erkenntnisse zu nutzen und mich weiter auf die Suche nach meiner Essenz, meinem wahren und authentischen ICH zu begeben, und dabei die Blockaden die ich entdecke zu untersuchen, anstatt sie zum umschiffen, wenn sie sich als zu schwierig erweisen. Zu solchen Blockaden zähle ich derzeit vor allem die Schwierigkeit in drei Bereichen: (1) Das tägliche Schreiben dieses Reise-ins-Lebens-blogs, (2) Das Studium esoterischer Schriften und Lehren(z.B. Pathwork, Gurdjieff, Tarot, Kaballah), (3) die Vertiefung der Thematik Mensch-Person und der Ursachen für die Versklavung der Menschheit, sowie mögliche Auswege da hinaus.
  • Ich verpflichte mich, meine Energie auf diese drei Bereiche zu konzentrieren, wobei ich weiter im Rahmen meiner Möglichkeiten an der Selbstversorgung und Abkopplung vom System arbeiten möchte.
  • Ich verpflichte mich bei allen genannten Arbeiten vor allem in mich zu schauen, also auf die bei der Arbeit auftauchenden Gefühle und Gedanken, anstatt Resultate im „außen“ (im Spiegel der Welt) zu suchen, und über die Erkenntnisse in diesem blog zu schreiben.

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