Tag 66– Wie ich “innere Leere” als Argument und Selbstlüge benutze

An Tag 64 schrieb ich über die Abnahme meiner Schwingungsenergie, den Fall in Depression und Lethargie, und wie sich das ganz plötzlich ohne erkennbaren Grund wieder änderte. Das war vor ziemlich genau einem Monat (am 6. Mai) und gestern ist mir genau das gleiche wieder passiert. Ich empfand eine große innere Leere und wusste nicht womit ich mich beschäftigen sollte, da mir das ganze Leben mal wieder ziemlich sinnlos erschien. Dabei kam sogar etwas Panik auf und ich hörte mich zu mir selber sagen “so kann das nicht weiter gehen”. Ich sah mir abends dann zur Ablenkung einen alten Film an, was aber keine Ablenkung von meinen negativen Gedanken bewirkte. Dann machte ich den Computer aus und ging schlafen. Heute morgen waren die negativen Gedanken und Gefühle dann verflogen. Es war keine Spur mehr davon da und ich ging positiv und voller Energie und Freude in den Tag.

Ich verstehe nicht, woher dieses Absacken der Energie und dann der plötzliche Umschwung ins Gegenteil stammen. Was ist die Ursache dafür?

Ich scheine den Prozess auch nicht selbst steuern oder beeinflussen zu können. Es passiert wie von selbst, so wie an Tag 64 schon beschrieben. Ich bemerke zwar das energetische Absacken und die zunehmende Unruhe und Frustration, kann aber nichts dagegen unternehmen, denn alle Versuche dahingehend machen es nur noch schlimmer. Ich kann in diesem Zustand in nichts einen Sinn erkennen und fühle mich innerlich nur noch leerer. Und dieser Prozess wiederholt sich anscheinend immer wieder, wobei ich die Zeiträume noch nicht genau bestimmen kann.

Das Gefühl der inneren Leere verängstigt mich. Durch das Hinterfragen all meiner Aktivitäten, Gedanken, und Gefühle komme ich immer wieder zu dem Schluss, dass im Angesicht der enormen globalen Schwierigkeiten denen wir als Menschheit gegenüber stehen meine Aktivitäten nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein können. Sie verpuffen ohne Wirkung. Das gilt nahezu für alles was ich unternehmen kann. Es bezieht sich auf mein Schreiben (wer liest das schon?), auf meine Ideen zum minimalistischen Leben (was bewirkt das schon auf globaler Ebene) und auch auf das Studium der Esoterik, von dem ich mir irgendwie eine Lösung erhoffe (bisher ohne Erfolge). Im Grunde frustriert mich also die Tatsache, dass meine Aktivitäten, gleich welcher Art, keine Auswirkungen in der Welt haben und nichts zum Besseren verändern. Was ändert es, wenn ich blogs schreibe oder mich in Foren beteilige? Was ändert es, wenn ich Esoterik studiere? Was ändert es, wenn ich über Konspirationstheorien Bescheid weiß? Diese Frage hatte mich vor Jahren auch dazu veranlasst meinen Job als Wissenschaftler aufzugeben. Denn auch dort fühlte ich, dass sich durch meine Arbeit nichts zum positiven ändern würde und ich sogar viele Dinge nur noch schlimmer machen würde. Und so suche ich krampfhaft nach einer Möglichkeit, irgendwo mit meinen Aktivitäten einen sinnvollen Beitrag zur Verbesserung in dieser Welt beizutragen. Aber ich finde keine solche Aktivität. Nichts scheint mir gut genug, sinnvoll genug, weitreichend genug, um überhaupt aktiv zu werden. Und alles was mir möglicherweise sinnvoll erscheinen würde ist entweder zu teuer (Landkauf) oder jenseits meiner Fähigkeiten (kommunales Leben).

Wenn diese Gedanken auftauchen, gebe ich auf und ziehe mich in mich selber zurück. Ich lasse dann meine Gedanken einfach vorbei ziehen und weigere mich ganz bewusst, sie als Anlass für Aktivitäten zu nehmen. Denn zuerst möchte ich den Sinn einer solchen Aktivität klar erkennen und auch sehen, wie ich diese Aktivität zu irgendeinem Guten Zweck führen kann. Denn wenn ich den Sinn dahinter nicht klar erkennen kann, dann könnte es sein dass meine gut gemeinten Aktivitäten sogar ins Gegenteil umschlagen. Dies ist mir auch schon vielfach passiert. Ich wollte zum Beispiel autark leben, in vollkommener Selbstverantwortung, und suchte nach einem geeigneten Grundstück in ganz Europa. Ich fuhr im letzten Jahr mehr als 35.000 km auf der Suche nach Land, also fast einmal um die Erdkugel. Meinen CO2-Ausstoß möchte ich lieber nicht genauer kennen. Aber ich konnte mich für kein Land entscheiden. Entweder war die Gegend zu karg, oder ich verstand die Sprache der Menschen dort nicht, oder es gab andere Gründe. Also bei dem Versuch der Umwelt zu helfen und Schaden abzuhalten bewirkte ich genau das Gegenteil. Ich machte es durch mein Herumfahren nur noch schlimmer. Und jetzt bin ich immer noch kein Selbstversorger geworden, muss noch immer Benzin verfahren um mir industriell gefertigte Lebensmittel, eingepackt in Plastik, zu kaufen, habe kein Land, und verbringe meine Zeit mit dem Schreiben und kommentieren. Das alles frustriert mich ungemein. Doch warum schaffe ich es nicht, das zu ändern? Ich erkenne doch, was ich für richtig halte (ein möglichst autarkes und naturnahes Selbstversorgerleben zu führen). Warum kann ich es nicht umsetzen? Warum verplempere ich meine Zeit online in mehr oder weniger sinnlosen Diskussionen, anstatt endlich mal Nägel mit Köpfen zu machen?

  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe in Lethargie und Frustration zu verfallen, damit ich nicht aktiv werden muss.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe “innere Leere”, also den Gedanken dass alles sinnlos ist, als Argument zu verwenden um nicht das zu tun, was ich für richtig halte.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe Ersatzbefriedigungen zu suchen (Studium der Esoterik), um nicht aktiv werden zu müssen für die Ziele, die ich als “richtig” erkannt habe.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe Ausflüchte zu suchen, anstatt die Dinge in Angriff zu nehmen, die ich für richtig halte.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe mich davor zu drücken endlich ein Stück Land zu kaufen, weil ich Angst habe, dass ich damit scheitern könnte.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe mir einzureden, dass ich mein Geld lieber sparen und minimalistisch leben sollte, damit es lange reicht und ich niemals wieder für Geld arbeiten gehen muss.
  • Ich verpflichte mich, verstärkt nach einem Stück Land zu suchen, auf dem ich wenigstens eine kleine Selbstversorgung aufbauen kann.
  • Ich verpflichte mich, dafür nicht mehr in Europa herum zu reisen, sondern es an dem Platz zu tun, wo ich mich derzeit befinde.
  • Ich verpflichte mich, das Land bis zum Jahresende zu kaufen, und nicht weiter Ausflüchte zu suchen.

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