Tag 53: Was ist das Beste für alle?

In meinem Kopf herrscht ein ziemliches Gedanken-Chaos. Alles dreht sich mehr oder weniger um die Frage in welcher Weise ich mein Leben neu ausrichten will. Wohin soll meine Reise von hier aus, aus meinem jetzigen Bewußtseinszustand heraus, gehen? Was ist wichtig für mich? Was wäre richtig? Was will ich tun? Wie will ich meine Zeit verbringen? Was ist das Beste für alle?

Die folgenden Ideen kommen dabei immer wieder auf:

  1. Sorge tragen für ein Stück Land (Kauf oder als Mitglied einer Kommune)
  2. Aufbau einer Selbstversorgung nach ökologischen Gesichtspunkten (auf eigenem Land oder in einer Kommune)
  3. Fokussieren auf meine innere Entwicklung und Selbsterkenntnis
  4. Studium der Esoterik, des Mystizismus, der Metaphysik
  5. Schreiben eines blogs über mich, oder meine Erkenntnisse, oder die Probleme dieser Welt und wie sie vielleicht zu lösen wären

Doch womit soll ich anfangen? Was davon ist reines Selbstinteresse, also rein egoistisch, und was wäre „das Beste für alle“? Dies ist eine wichtige Frage für mich und ich habe Schwierigkeiten sie zu beantworten. Denn welchen Punkt aus der Liste ich auch nehme, jeder könnte als rein egoistisch ausgelegt werden, denn alles was man tut, tut man irgendwie aus eigenem Interesse.

Ich komme also nicht darum herum mir zunächst klar zu werden über die Frage, was „das Beste für alle“ meiner Ansicht nach ist. Erst im zweiten Schritt kann ich dann eine Idee oder mehrere aus der obigen Liste, oder auch etwas anderes, auswählen, um mich darauf zu fokussieren und es zu Leben.

Mir ist natürlich auch klar, dass das Leben in einem stetigen Wandel begriffen ist und eine Entscheidung, die ich heute treffe, morgen schon hinfällig sein könnte. Entweder weil sich die äußeren Umstände geändert haben, oder mein Bewusstsein über das, was „das Beste für alle“ ist. Aber die ganze Sache nicht noch unnötig zu verkomplizieren, gehe ich einfach vom JETZT-Zustand aus. Alles andere wäre sinnlos.

 

Was ist das Beste für Alle?

Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich mich auf nur auf die oben in der Liste schon aufgeführten Punkte beziehen. Natürlich gäbe es noch viele andere Dinge, die für diese Welt wichtig wären. Aber entweder sehe ich die als völlig unerreichbar für mich (zum Beispiel dem Hunger auf der Welt und der kommerziellen Ausbeutung ein Ende zu setzen), oder als anderweitig nicht geeignet für mich und meine Fähigkeiten (politische Aktivität), oder einfach als nutzlos, da an der falschen Stelle ansetzend (nahezu jede Art von Aktivismus). Hierüber könnte ich ausführlicher Schreiben, behalte mir das aber für einen anderen blog vor.

Wenn ich mir die obige Liste anschaue, dann sind das eigentlich alles Dinge, die ich als gut und sinnvoll für diese Welt erachte.

Der Nutzen für alle aus den ersten beiden Punkten (für ein Stück Land Sorge zu tragen und eine Selbstversorgung aufbauen) wird sicherlich jedem sofort klar. Denn die Erde wird ja zunehmend geplündert und ruiniert und wenn ich und andere sich um ein Stück Land kümmern würden, es wieder fruchtbar machen und pflegen, dann kann das nur hilfreich sein. Auch wenn es vielleicht wie ein Tropen auf den heißen Stein aussieht. Aber wenn es viele täten, wäre der Effekt sicherlich bald sichtbar. Gleichzeitig erlaubt die Selbstversorgung sich einerseits vom Kommerz und seinen schädlichen Auswirkungen auf die Erde (Plünderung der natürlichen Resourcen, inkl. der Menschen) zu lösen. Andererseits erlaubt sie es auch sich etwas mehr vom Staat seiner „Fürsorge“ zu entfernen, sodass man nicht auf die Komplettversorgung durch den Staat angewiesen ist, und auch weniger Steuern zahlt, die ja offenbar doch größtenteils nur dazu verwendet werden die Taschen der Politiker zu füllen oder Waffen herzustellen, mit denen ganze Völker ruiniert werden können. Dazu möchte ich nicht weiter beitragen, denn das ist sicher nicht das Beste für alle. Weder für mich, noch für meine Kinder denen wir eine zerstörte Welt hinterlassen, noch für die Menschen in den betroffen Regionen (Syrien, Zentralafrika, ….)

Die nächsten beiden Punkte (Studium zur Selbsterkenntnis und Esoterik) scheinen eher so ein Ego-trip von mir zu sein, denn wie diese Dinge als „das Beste für alle“ angesehen werden könnten, wird nicht gleich offenbar. Es ist mir aber inzwischen klar, dass viele der Problem auf dieser Welt, wenn nicht sogar alle, damit zusammenhängen, dass wir uns als Individuen eben nicht selber kennen. Wir haben allerlei Prägungen von unserer Kultur angenommen und viele davon wollen uns glauben machen, dass in dieser Welt nur die Stärksten überleben und es deshalb darum gehen muss so viele Vorteile zu erringen wie nur möglich, damit man nicht unter geht. Das Resultat dieses Denkens wird nun langsam jedem unübersehbar in der Zerstörung unserer Welt vor Augen geführt. Wir haben das größte Artensterben seit Jahrmillionen, die am stärksten verschmutze Umwelt seit die Erde existiert (Wasser kann man nicht mehr trinken, die Luft ist verpestet, die Nahrung hat ihre Nährstoffe verloren und ist mit Giften vollgepumpt), und die größte Schere zwischen den Reichen und den Armen auf der Welt, die es je gegeben hat. Diese Probleme lassen sich nicht durch einfachen Aktivismus lösen. Wir können noch so viele Nahrungsmittel nach Afrika schicken, die Lage dort wird sich dadurch nicht grundsätzlich ändern. Nur durch unser Bewusstsein, dass diese Dinge „falsch“ sind, und ein Aufklärung darüber, wie das alles überhaupt erst möglich war, sowie die Verweigerung an diesem ausbeuterischen System weiter mitzuwirken, kann ein Umdenken geschehen, welches letztendlich eine Änderung der Situation herbeiführt. Es ist erfreulich zu sehen, dass die Population der Buckelwale sich gut erholt hat. Es ist erfreulich zu sehen, dass sich viele Menschen mit Permakulturprinzipien der Erzeugung von gesunden Nahrungsmitteln widmen. Aber es ist noch ein weiter weg, bis die Politiker endlich einsehen, dass man mit Waffengewalt nichts erreichen kann, dass der Kommerz nicht nur Steuergelder abwirft, sondern auch die Erde zerstört und die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher macht (was ja vielleicht sogar gewollt ist), das Chemtrails und Kriege keine zivilisierten Mittel sind, um mit einer wachsenden Weltbevölkerung fertig zu werden. Hier fehlt es an menschenwürdigen Lösungen, die die ganze Erde und das-Beste-für-alle im Blick haben und nicht nur das Wohlergehen einzelner Nationen.

Aber wie hängt das mit dem Studium der Selbsterkenntnis und der Esoterik zusammen? Ehrlich gesagt, weiß ich es auch nicht so wirklich. Ich stelle aber immer wieder fest, dass ich durchaus des Öfteren in Gedankengebilde abdrifte, in denen mein eigenes Interesse, als mein Wohlergehen, das einzige ist, was im Blickfeld erscheint. Ich denke oft darüber nach, mich von der Beschäftigung mit den die Welt bedrückenden Themen einfach abzuwenden, da ich daran ja doch nichts ändern kann, und den Rest meiner Tage auf einer schönen Insel im Südpazifik zu verbringen. Das wäre ein Gedanke, der rein egoistisch wäre und keinen Nutzen für jemand anderen hätte. Er würde nichts zur Lösung irgendeines Problems auf dieser Welt beitragen, auch nicht im Ansatz.

Wenn ich aber in mich gehe, meditiere, mich mit Esoterik und Selbsterkenntnis beschäftige, dann versiegen oft diese egoistischen Gedanken und es macht sich stattdessen eine große Sorge um die Welt breit, die in dem Wunsch zur Für-Sorge endet. Ich sorge mich in der Tat um das was in dieser Welt schief geht. Und ich möchte helfen, es zu ändern.

Die Beschäftigung mit der Esoterik hatte aber auch noch einen anderen Effekt auf mich. Vor einigen Jahren hatte ich mehrere außerkörperliche Erfahrungen, die ich selber nicht initiiert hatte und von denen ich auch bis dato gar nicht wußte, dass so etwas überhaupt existiert. Diese Erfahrungen haben mir eindeutig gezeigt, dass wir (unser Selbst oder die Seele) nicht aufhört zu existieren, wenn wir unseren Körper verlassen. Und diese Erkenntnis hat letztendlich auch dazu beigetragen, dass mir rein persönliche und egoistische Motive nicht mehr so wichtig sind, wie eine allgemeine Verbesserung der Lage hier auf der Erde für alles Leben.

Ich glaube eines der größten Probleme ist tatsächlich unser Glaube, dass wir mit dem physischen Tod aufhören zu existieren. Das führt dazu dass es uns ziemlich egal ist, was nach unserem Ableben passiert und ob wir die Erde für zukünftige Generationen erhalten oder nicht. Nach uns die Sintflut! Also nehmen wir was wir bekommen können, solange es noch geht.

Ich kann so nicht leben. Ich habe meinen Job aufgegeben, weil ich erkannte, dass ich als Lehrer die falschen Inhalte vermittelte und keine Werte. Ist es nicht wert, das Leben auf der Erde zu fördern? Ist es nicht wert, diese Welt zu erhalten und für Bedingungen zu sorgen, dass alle Menschen (und Tiere) sich an ihr erfreuen können? Sind wir als Menschen nicht in der Lage, solche Bedingungen hier zu erschaffen? Müssen wir die Erde zerstören wie ein Virus seinen Wirtsorganismus? Was muss geschehen, damit das aufhört? Ich denke hier kann die Esoterik, die Meditation, und die Selbsterkenntnis einen wichtigen Beitrag leisten.

Über den letzten Punkt der Liste, das Schreiben eines blogs, weitere Worte fallen zu lassen erübrigt sich wohl, denn ich schreib ja schon 🙂

  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe mich unentschlossen in Bezug auf meine zukünftige Ausrichtung zu verhalten unter dem Vorwand nicht genau zu wissen, was das-Beste-für-alle ist.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe hinter meinem Wunsch, das-beste-für-alle zu tun egoistische Motive zu vermuten, sodass ich vermeiden konnte, das-Beste-für-alle wirklich praktisch in meinem Leben, nach meinem Möglichkeiten, umzusetzen.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe rein egoistische Lebensausrichtungen in Erwägung zu ziehen (z.B. auf Reisen in ferne Länder zu gehen), weil mir das-Beste-für-alle im Angesicht der Probleme der Menschheit unerreichbar erschien.
  • Ich (an)erkenne, dass ich es akzeptiert und erlaubt habe den Ausweg in der Flucht zu suchen, statt mich aktiv an dem ausrichten, was das-Beste-für-alle ist.
  • Ich verpflichte mich, alle 5 Punkte der obigen Liste aktiv in meinem Leben anzugehen.
  • Ich verpflichte mich, die Sorge für ein Stück Land anzunehmen.
  • Ich verpflichte mich, mich stärker um die Selbstversorgung zu kümmern und zu überdenken welche von den Dingen die ich in nicht selber produzieren kann, ich wirklich benötige.
  • Ich verpflichte mich, weiter an meiner Selbsterkenntnis zu arbeiten und vor dabei vor allem herauszufinden und klar zu erkennen, in welchen Situation ich noch rein egoistisch handele und welche Gedankengebäude und Glaubenssätze mich noch in egoistischen Verhaltensmustern halten.
  • Ich verpflichte mich, weiter esoterische Studien durchzuführen, um darin praktische Anleitungen zu finden die es mir erlauben mein Ego zu erkennen, mich von egoistischen Motiven zu lösen, und zu tieferer Erkenntnis darüber zu gelangen, wer ich hinter meinen Prägungen wirklich bin und warum ich hier auf der Erde bin.
  • Ich verpflichte mich weiter an meinem blog zu schreiben, nicht um der Desteni-Verpflichtung des tätlichen Schreibens nachzukommen, sondern um über die Erkenntnisse zu schreiben, die mir wichtig sind. 

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